Ein eruptiver Ausbruch eines denkenden TT-Spielers zum Thema „Materialspieler“  (aus einem Brief)

Hallo ,

wenn Du nicht zu den Schwätzern gehörst , die sich so peinlich-dämlich über „MATERIAL-Spieler“ auslassen  (schon dieser Begriff „Material-Spieler“ , der unter diesen „Sportlern“ allgemein üblich ist , zeugt von deren Unvermögen nicht nur auf dem Gebiet der GRUNDLAGEN der TT-Physik sondern auch auf dem der Sprachlogik ) , bist Du auch nicht der Adressat dieses Beitrages !!!
Mir dient er nur zur  „Durchdringung“ dieses UNthemas und Dir soll es zumindest bei der Immunisierung gegen diesen in TT-Kreisen grassierenden Unfug helfen . KONZENTRATION und AUSDAUER sind notwendig !
Zur Veranschaulichung : Ein junger Radsportler fährt mit einem hochmodernen Rennrad in mehreren Wettkämpfen gegen den etwa 30 bis 40 Jahre älteren Sportler , der ein Klappfahrrad nutzt . Der „Alte Sack“ auf dem Klappfahrrad gewinnt mehrmals deutlich gegen den „Jungspund“ mit Rennrad und muss sich dann sagen lassen , dass er nicht Rennen fahren kann und ihm „eins in die Fresse gehört“ ! Liebe Außenstehende , so Euch der Herr mit funktionierendem Hirn ausgestattet hat , beurteilt doch bitte den intellektuellen und sportlich-moralischen Zustand „unseres“ jungen Sportfreundes !
„Material-Spieler“ ? Jeder Spieler spielt mit „Material “ – das Sportgerät wird TT-Schläger genannt , welches  unterschiedlich „materialisiert“ ist . In diesem Fall geht es darum , dass der „Material-Spieler“ mit Belägen spielt , deren Noppen außen liegen, während der „Nicht-Material-Spieler“ ( so nenne ich ihn mal entsprechend der Sprachlogik der „Diskutierer“) mit innenliegenden Noppen spielt . Zwischen dem Holz und den Belägen befindet sich meistens noch eine Schwammschicht . Dass die genannten Materialien variieren ist bekannt , der Einfluss der verschiedenen Materialien plus deren Kombinationen auf die physikalisch-technischen Eigenschaften des TT-Schlägers bedarf schon eines gründlichen Nachdenkens und daran mangelt es meistens .

Das wenigste !!!! Material steckt in einem Schläger aus dem „HOLZ“ , also dem Schläger „an sich “ plus dem darauf geklebten Belag mit den Noppen . Damit habe ich das TT erlernt ! Selbst wenn man eine „Softkelle“ aus dem „Westen“ hatte , war es üblich , die TT-Grundlagen mit dem Noppenschläger zu erlernen !!! Weil : Mit diesem Schläger müssen alle Schlagtechniken , die mit diesem Schläger möglich sind , EXAKT , also TECHNISCH SAUBER ausgeführt werden !!!! Ein aufmerksamer Trainer hat die „Softkelle“ erst erlaubt , wenn man dafür „reif“ war , also TT spielen konnte !

Durch die physikalische Grenzen , die durch dieses „Material“ gesetzt waren , waren z.B. der „TOP-SPIN“ , der „damals“(1960iger Jahre) nur als solcher bezeichnet wurde , wenn es einer war !!!!, nicht möglich ! Den „FLIP“ gab es noch gar nicht . Der Rotationserzeugung  des Balles waren/sind sehr enge Grenzen gesetzt , da der Reibungskoeffizient zwischen Belag und Ball im Vergleich zu heutigen Belägen gering war/ist . Deshalb sollte jeder heutige mit wesentlich mehr „Material“-Möglichkeiten spielende
„Könner“ mal probieren , was er/sie mit ’ner „Holzkelle“ für Schlagtechniken beherrscht ! Er/sie wird feststellen , dass seine/ihre Techniken sehr stark materialabhängig !!!! sind ! Warum wohl wechseln diese „Könner“ so oft ihre Beläge ? Der häufige Materialwechsel – Beläge und Holz – soll der vermeintlichen Verbesserung des eigenen Spieles dienen . Das sind im wahrsten Sinne des Wortes Material-Spieler , jetzt ohne „…“ !

Spieler , die mit Innennoppen-Belägen und griffiger Oberfläche spielen , sollten wenigstens mal darüber nachdenken , was mit OS-bzw. US-Bällen beim Auftreffen derselben auf der Schlägerfläche des „Außennoppen-Belages“ passiert . Ebenso sollte mal über den Begriff „ANTI-SPIN-Belag“ nachgedacht werden , der von jedermann/-frau kritiklos nachgeplappert wird , selbst in Fachzeitschriften . Mit eigenem Nachdenken kann mensch feststellen , dass sich die Rotationsrichtung eines TT-Balles mit zum Beispiel OS , welcher an einer „glatten“ ( kleiner Reibungskoeffizient) Oberfläche („Anti-Spin“ oder Noppe außen) reflektiert wird , nicht ändert ( er dreht durch – Schlupf) . Der Ball ändert durch die Reflexion nur  seine Bewegungsrichtung , kehrt also mit der ihm erteilten Rotationsrichtung zurück , eine Gegen(Anti)-Rotation(Spin) hat nicht stattgefunden . Der Absender bekommt den Ball zurück , der Rotationsenergie verloren hat aber noch immer mit der „gesendeten“ Drehrichtung , die nun aber als Unterschnitt „behandelt“ werden muss ! Beläge , die „damals“ als abgenutzt galten , weil die Griffigkeit verloren gegangen war , könnte man heute als „Anti-Spin-Beläge“ verkaufen !

Letztes Beispiel : Der „moderne“ Spieler wundert sich , dass der „altmodische“ Spieler seine gezogenen Bälle (also OS) mit „offener Schlägerhaltung“ beantwortet und es für ihn immer schwieriger wird , die Bälle zu ziehen . „Der hält nur die Kelle hin…“- ja eben , weil er wissend oder intuitiv richtig retourniert !!!! Der Leser kann sich überlegen , wieso der Noppenspieler seinen Schläger im Vergleich zum „modernen“ Spieler eben offener „hinhalten“ muss !!!! Der „moderne“ Spieler , der einen „Top-Spin“ spielt , welcher diese Bezeichnung auch verdient , darf sich NICHT wundern , wenn kurz gespielte „Top-Spins“ relativ leicht durch „Hinhalten“ des Noppenschlägers durch den „altmodischen“ Spieler  g e b l o c k t   werden . Ein denkender Spieler wird , wenn er den Top-Spin überhaupt beherrscht , einen langen Top-Spin spielen , weil…….selber denken macht klug !!!!

Für die „Jugend-forscht-Generation“ : Nicht jeder Ball mit Oberschnitt ist ein TOP-Spin , so wie nicht jedes Fußballspiel  ein TOP-Spiel ist . Beim TOP-SPIN erfolgt die Armbewegung des Schlagarmes mit größtmöglicher Geschwindigkeit fast senkrecht nach oben . Wenn dazu noch der Einsatz des Handgelenkes zum Zeitpunkt des Ballkontaktes erfolgt , ergibt sich aus der Addition beider Geschwindigkeiten die maximale Geschwindigkeit , mit der der Schläger den Ball tangential einen DREHIMPULS erteilt……..!

Das Ziel des Top-Spins ist die Erzeugung eines maximalen Spins , eben des TOP-Spins und dient der Angriffsvorbereitung .

…..Dies soll reichen , da ich weiß , dass im Zeitalter der Gleichsetzung von Meilensteinen mit Quantensprüngen , kaum noch jemand Sätze lesen und verstehen kann , die nicht nur aus Prädikat , Subjekt und Objekt ( was is’n det schon wieder ???) bestehen !

Wozu das alles also ? Das bin ich meiner Intelligenz schuldig und diesem TT-Latein sollte wenigstens manchmal der Wind aus den Segeln genommen werden ….!

Fred-Werner Schulz aus (wohnhaft !!) Berlin

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