Im Rahmen der Nominierung zur Sportlerin 2023 haben wir uns überlegt mit Julie ein kleines Interview zu führen. Entdeckt die Tischtennisreise von Julie Konradt, die bereits im Alter von sechs Jahren begann. Von den Anfängen bis heute – mit Leidenschaft, Entschlossenheit und Präzision. Erfahrt, wie sie Herausforderungen überwunden, Motivation gefunden und sich ständig verbessert hat, um ihre Ziele zu erreichen. Julie teilt ihre Geheimnisse des Erfolgs, ihre inspirierende Vision und die Kraft der Gemeinschaft im Tischtennis.

Tresi: Wie begann deine Tischtennisreise, und was hat dich damals dazu bewogen, es auszuprobieren?
JK: Meine Reise begann damals im Alter von gerade einmal 6 Jahren. Davor habe ich immer wieder verschiedene Sportarten wie Geräteturnen oder Badminton ausprobiert. Jedoch war ich nach jeder Schnupperstunde nicht wirklich davon begeistert und habe nach 2-3 Mal Training die Lust verloren. Dann bin ich letztendlich beim Tischtennis gelandet. Schon nach den ersten Trainingseinheiten war ich fasziniert von der Präzision und Schnelligkeit, die dieser Sport mit sich bringt. Schnell fühlte ich mich wohl gemeinsam mit Schläger und Ball am Tisch zu stehen und neue Techniken sowie Taktiken zu erlernen.

Tresi: Welche Aspekte des Tischtennisspiels bereiten dir die größte Freude?
JK: Die Präzision, Schnelligkeit und Technik als auch die Strategie des Sportes sind Faktoren, die ihn so spannend und aufregend machen. Das Gefühl, einen perfekten Schlag auszuführen und den Ball genau dort zu platzieren, wo man es beabsichtigt oder das Entwickeln und Anwenden von taktischen Strategien während des Spiels sind Faktoren, die diesen Sport zu einem besonderen und spaßigen machen. Aber auch der Wettbewerb gegen andere Spielerinnen und die Herausforderung, sich ständig zu verbessern sind ziemlich motivierend und ehrgeizfördernd. Die Möglichkeit, mit anderen Spielerinnen zu trainieren, Matches zu spielen und gemeinsam an Turnieren teilzunehmen, schafft eine Gemeinschaft für sich, welche die gleiche Leidenschaft teilt.

Tresi: Hast du Vorbilder oder Spielerinnen, die dich inspirieren? Wenn ja, warum?
JK: Als leidenschaftliche Tischtennisspielerin seit meinem sechsten Lebensjahr habe ich im Laufe meiner sportlichen Karriere sicherlich einige Inspirationen und Vorbilder gefunden, aber sie sind vielleicht nicht die typischen „berühmten“ Spieler, die man sofort erwarten würde. Vielmehr haben mich Spieler und Spielerinnen aus meinem direkten Umfeld geprägt und inspiriert. Zunächst einmal ist mein Trainer Martin Motschmann entscheidend für meine Entwicklung gewesen. Seine Hingabe, Fachwissen und Fähigkeit, mich ständig zu verbessern, haben mich nicht nur als Spielerin, sondern auch als Person geformt. Darüber hinaus haben höherrangige Spieler und Spielerinnen, insbesondere diejenigen, die gegen mich gewonnen haben, eine wichtige Rolle gespielt. Anstatt mich von Niederlagen entmutigen zu lassen, habe ich sie als Ansporn genommen, besser zu werden. Diese haben mir gezeigt, auf welchem Niveau ich mich bewegen kann und welche Bereiche ich noch verbessern muss, um meine Ziele zu erreichen. Ihre Erfolge haben mir gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man weiter an seinen Schwächen arbeitet und hartnäckig bleibt. Insgesamt kann ich sagen, dass meine Vorbilder und Inspirationsquellen eher aus meinem direkten Umfeld stammen. Sie sind diejenigen, die mich Tag für Tag unterstützen, ermutigen und auch herausfordern. Ihre Erfahrungen, Ratschläge und Ermutigungen haben mich geformt und mir geholfen, die Spielerin zu werden, die ich heute bin.

Tresi: Welche Herausforderungen hast du auf deinem Weg gemeistert, und wie haben sie deine Motivation beeinflusst?
JK: Auf meinem Weg als Tischtennisspielerin habe ich viele Herausforderungen gemeistert, die meine Motivation beeinflusst haben. Zuallererst möchte ich dabei auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie eingehen. Die Unterbrechung des Trainings und das Fehlen von Turnieren während der Lockdowns waren besonders frustrierend. Es war schwierig, die Begeisterung für das Spiel aufrechtzuerhalten, wenn ich keine klaren Ziele hatte und nicht in der Lage war, regelmäßig zu trainieren. Diese Zeit hat mich jedoch gelehrt, hartnäckig zu sein und alternative Wege zu finden, um mich im Tischtennis zu verbessern. Ich habe begonnen, zu Hause zu trainieren und mir dabei immer wieder meine bereits erzielten Erfolge vor die Augen geführt, um meine Motivation etwas aufrechtzuerhalten. Niederlagen gehören natürlich auch zum Sport dazu, und ich habe sie ebenfalls erlebt. Jede Niederlage war eine Herausforderung für meine Motivation und oft auch mal mit einer Träne verbunden. Es war schwer, sich nach einem Verlust wieder aufzuraffen und weiterzumachen, aber ich habe gelernt, dass Misserfolge oft die besten Lektionen bieten. Jede Niederlage hat mir Gelegenheit gegeben, meine Schwächen zu erkennen und an ihnen zu arbeiten. Jedes Mal, wenn ich vor einer Herausforderung stand, habe ich gelernt, mich nicht entmutigen zu lassen, sondern stattdessen stärker und entschlossener zurückzukehren. Diese Herausforderungen haben meine Motivation nur verstärkt, denn sie haben mir gezeigt, dass ich durch Arbeit, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen vieles erreichen kann.

Tresi: Was sind deine persönlichen Ziele im Tischtennis, sowohl kurzfristig als auch langfristig?
JK: Jeder setzt sich in seinem Leben bestimmte Ziele. Bei mir ist dies natürlich auch im Sportssektor der Fall. Kurzfristig als auch langfristig gesehen möchte ich meine Technik und Taktik weiter verbessern, um meine Leistung am Tisch zu steigern. Ich strebe danach, mein Spiel auf ein höheres Niveau zu bringen und kontinuierlich an Turnieren teilzunehmen, um mich weiter mit anderen Spielerinnen zu messen. Langfristig strebe ich natürlich an, weiter erfolgreich an bestimmten hochrangigen Turnieren teilzunehmen. Aber egal wie groß auch diese Ziele sind, wichtig ist mir vor allem, dass ich immer den Spaß und die Leidenschaft für diesen Sport beibehalte, welche mich seit meinem 6. Lebensjahr antreiben.

Tresi: Wie gehst du mit Rückschlägen um, und was motiviert dich, nach Niederlagen wieder aufzustehen?
Rückschläge gehören definitiv zum Tischtennis dazu, genauso wie in jedem anderen Sport. Für mich ist es wichtig, nach Niederlagen nicht in Verzweiflung zu versinken, sondern sie als Lernchance zu betrachten. Jede Niederlage bietet die Möglichkeit, meine Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten, um mich zu verbessern. Meine Motivation, nach Niederlagen wieder aufzustehen, kommt vor allem aus meiner Leidenschaft für den Sport. Die Liebe zum Tischtennis treibt mich immer wieder an, mich zu verbessern und weiterzumachen, egal wie steinig der Weg sein mag.

Tresi: Kannst du Momente oder Erfolge im Tischtennis hervorheben, die besonders prägend für deine Motivation waren?
JK: Es gab definitiv Momente und Erfolge in meiner Tischtennis-Karriere, die meine Motivation stark beeinflusst haben. Eines der besonderen Momente war, als ich im Jahr 2015 in Cunewalde Landesmeisterin wurde. Dieser Erfolg hat mir gezeigt, dass harte Arbeit und Engagement sich auszahlen können. Die gesamte Familie als auch Trainer Martin Motschmann standen hinter mir und haben enorm dazu beigetragen, dass diese anfangs nur erträumte Vorstellung, Realität werden konnte. Aber auch die Erfahrungen und andere zahlreiche Erfolge bei diversen Turnieren und die Möglichkeit, mit höherrangigen Spielern zu spielen oder auch zu trainieren, haben mich stark motiviert. Die Entwicklung bzw. der Aufstieg von der Schüler- zur Jugendmannschaft, bis hin in den Erwachsenenspielbetrieb und dem Einsatz in die 1. Bezirksklasse, wo ich gemeinsam mit den besten des Vereins, einschließlich Trainer, spielen kann, zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und spornt mich gleichzeitig an, weiter dran zu bleiben und mich weiter zu entwickeln. Natürlich ist auch die erneute Nominierung zur Sportlerin des Jahres ein besonderer Moment meiner Kariere, der sich in meinem Gedächtnis einprägen wird und meine Motivation verstärkt.

Tresi: Wie integrierst du Tischtennis in dein tägliches Leben, besonders während stressiger Zeiten wie der Corona-Pause und dem Abitur?
JK: Tischtennis ist für mich nicht nur ein Hobby, sondern ein integraler Bestandteil meines Lebens. Selbst während stressiger Zeiten wie der Corona-Pause oder während meiner Abiturvorbereitung versuche ich immer Zeit für das Training zu finden. Teils war dies nicht immer einfach, jedoch ist Tischtennis für mich auch gleichzeitig Zeit zum Entspannen, Abschalten und einfach mal den Alltag und den sonstigen Stress zu vergessen. Er gibt mir die Möglichkeit andere Gedanken zu fassen und hilft mir einfach den Kopf frei zu bekommen.

Tresi: Welchen Einfluss hat die Tischtennis-Community auf deine Motivation und Freude am Sport?
JK: Schon in meinen jüngeren Jahren konnte ich neue Freundschaften in Schüler- und Jugendmannschaften schließen, was das Gemeinschaftsgefühl enorm bereicherte. Seit dem Trainingsbeginn auch im Erwachsenenspielbetrieb, hat sich dieses Gefühl nur noch weiter verstärkt. Die Tischtennis-Community hat einen enormen Einfluss auf meine Motivation und meine Freude am Sport. Das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die die gleiche Leidenschaft teilt, ist unbeschreiblich. Der gegenseitige Support und die Unterstützung, sei es von meinen Trainern, Teamkollegen oder anderen Spielern, haben mir oft geholfen, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Die Atmosphäre bei Wettkämpfen und das gemeinsame Feiern von Erfolgen schaffen eine besondere Verbundenheit und lösen Emotionen aus, die meine Motivation immer wieder neu entfacht und die Freude an diesem Sport ständig verstärkt.

Tresi: Wie siehst du deine Rolle als Vorbild für andere junge Spielerinnen in der Tischtennisabteilung?
JK: Als erfahrene und langjährige Spielerin in der Tischtennisabteilung sehe ich meine Rolle als Vorbild für andere junge Spielerinnen schon als ziemlich groß an. Ich versuche, durch mein Engagement, meine Hingabe und meinen Ehrgeiz ein positives Beispiel zu sein. Ich möchte jungen Spielerinnen zeigen, dass mit Arbeit, Entschlossenheit und Ehrgeiz alles möglich ist und dass es sich lohnt, für seine Ziele zu kämpfen. Durch meine erzielten Erfolge, gelingt es mir vielleicht einige Sportsbegeisterte für diese Sportart zu überzeugen und anzuspornen. Dies zeigt sich beispielsweise an meiner eigenen kleinen Schwester. Für sie ist Tischtennis nun auch ein wichtiger Aspekt in ihrem Leben geworden. Als große Schwester konnte ich sie begeistern und gleichzeitig durch meine Erfolge beweisen, was diese Sportart mit sich bringt. Es freut mich, eine inspirierende Person zu sein und meine Begeisterung für den Sport auf andere zu übertragen, um somit vielleicht auch die Tischtennis Community zu erweitern.

An dieser Stellen möchten wir uns bei Julie für das Interview bedanken und alle aufrufen, sie bei der Sportlerinnen Wahl aktiv zu unterstützen! Link zum Voting auf LVZ.de: Online-Voting

Tresi…Gooo!

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